Mit zunehmendem Alter gewinnt das Thema Sicherheit im eigenen Zuhause immer mehr an Bedeutung. Was früher leicht fiel, wird mit der Zeit schwieriger, da Beweglichkeit, Sehfähigkeit und Gleichgewichtssinn nachlassen. Ein Sturz, eine vergessene Herdplatte oder unentdeckte Rauchentwicklung können schwerwiegende Folgen haben. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Wohnung mit 7 einfachen Schritten absichern können.
In 7 Schritten zu mehr Sicherheit
Stolperfallen entfernen
In jedem Haushalt verstecken sich diverse unerkannte Stolperfallen. Tauschen Sie daher zunächst lose Teppiche gegen rutschfeste Alternativen aus, räumen Sie Kabel ordentlich weg, beispielsweise mit Hilfe von Kabelkanälen, und kontrollieren Sie die Türschwellen auf Ebenerdigkeit. Auch im Badezimmer sollte ein barrierefreier Umbau in Betracht gezogen werden, sodass der Ein- und Ausstieg in die Dusche/Badewanne erleichtert wird. Achten Sie außerdem auf die sinnvolle Anordnung Ihrer Möbel mit klaren Gehwegen und entfernen Sie überflüssige Gegenstände, die im Fall der Fälle zu einem Sturz oder ähnlichem führen können.
Rutschgefahren minimieren
Gerade Fliesen in Küche und Bad können schnell eine akute Rutschgefahr darstellen. Setzen Sie daher gerade in diesen Bereichen auf rutschfeste Untergründe, beispielsweise durch Einsetzen von rutschfesten Teppichen oder anderen Unterlagen. Im Badezimmer sollten für zusätzlichen Halt im Dusch- und Badebereich Gummimatten mit Saugnäpfen verlegt werden. Falls vorhanden sollten Treppenstufen ebenfalls mit Antirutschstreifen versehen werden.
Um die Gefahr auszurutschen im Allgemeinen zu verringern, empfiehlt sich das dauerhafte Tragen von Hausschuhen mit rutschfesten Sohlen.
Haltegriffe anbringen
Zur Unterstützung im Alltag und zur zusätzlichen Absicherung an Gefahrenquellen, sollten im Haus diverse Haltegriffe montiert werden. Im Badezimmer können Haltegriffe an Dusche und WC das Hinsetzen und Aufstehen erleichtern und für zusätzlichen Halt sorgen. Bei Treppenaufstiegen bietet es sich an einen zweiten Handlauf anzubringen, sodass sich auf beiden Seiten festgehalten werden kann. Gerade nach dem Aufstehen am Morgen passieren die meisten Unfälle, weshalb auch im Schlafzimmer neben dem Bett ein Haltegriff als Aufstehhilfe sinnvoll ist.
Beleuchtung optimieren
Neben den offensichtlicheren Gefahren, trägt gerade eine unzureichende Ausleuchtung der Wohnbereiche zu Unfällen bei. Insbesondere im Flur sollten Lampen mit Bewegungssensoren angebracht werden, die den Umstieg der Helligkeit von draußen nach drinnen erleichtern und den Durchgangsbereich absichern. Die Verwendung von Nachtlichtern in Schlafzimmer, Flur und Badezimmer ist zu empfehlen, um beim nächtlichen Aufstehen direkt einen Weg erkennbar zu machen. Sollten diese beim Einschlafen stören, können für den gleichen Zweck gut platzierte Lampen mit Bewegungsmeldern oder eine Nachttischlampe eingesetzt werden. Auch im Treppenhaus sollte auf eine ausreichende Beleuchtung zur Erkennung der einzelnen Stufen geachtet werden.
Möbelauswahl
Um den Alltag zu erleichtern und Kräfte zu sparen, sollten auch bei der Wahl der Möbel gewisse Kriterien beachtet werden. Bei Sitz- und Schlafmöbeln muss auf eine ausreichende Höhe und integrierte, stabile Armlehnen geachtet werden, sodass das Aufstehen und Hinsetzen erleichtert wird. In der Küche sollten alle wichtigen Utensilien in direkter Griffhöhe verwahrt und einfach wegzuräumen sein. Schränke auf Kopfhöhe sollten nicht im alltäglichen Bedarf gebraucht werden. In Badezimmer, Küche und Flur sollten Sitzgelegenheiten geboten werden, die Pausen ermöglichen und beispielsweise den Waschvorgang oder das Schuhe ausziehen vereinfachen. Grundlegend ist es zudem sinnvoll scharfe Kanten abzurunden oder anderweitig abzusichern, um das Verletzungspotenzial zu verringern.
Technische Absicherung
In Deutschland gilt eine Rauchmelder Pflicht, dennoch sind viele Haushalte noch nicht komplett ausgestattet. Damit keine Rauchentwicklung unbemerkt bleibt, sollte jeder Raum mit einem Rauchmelder versehen werden. Die Funktionalität dieser sollte regelmäßig kontrolliert und die Batterien ausgewechselt werden.
Ein weiterer sinnvoller Helfer ist ein Hausnotrufgerät. Sie sind in vielen Varianten erhältlich und können je nach Modell sowohl daheim als auch unterwegs absichern. Sollte es also trotz der umgesetzten Anpassungen mal zu einem Sturz oder anderen Unfällen kommen, kann per Knopfdruck ein Alarm ausgelöst werden, der Sie egal zu welcher Tageszeit mit professioneller und schneller Hilfe verbindet.
- Mehr Sicherheit für Zuhause
Komplett kostenfrei ab Pflegegrad 1 bei Kostenübernahme
Regelmäßige Checks
Regelmäßige Sicherheits- und Gesundheitschecks bilden die Grundlage um sicher in den eigenen vier Wänden zu altern. Bei Sicherheitschecks können Angehörige, Bekannte oder Pflegedienste regelmäßig das häusliche Umfeld kontrollieren und kleine Änderungen, wie die zuvor genannten, vornehmen, um das Sicherheitsgefühl langfristig zu erhöhen
Außerdem empfehlen sich regelmäßige Gesundheitschecks, um eine mögliche Verschlechterung von Hör- und Sehfähigkeiten frühzeitig zu erkennen und die Hilfsmittel entsprechend anzupassen. Vorbeugend sollten Übungen zur Förderung von Beweglichkeit und Gleichgewichtssinn ausgeführt werden, beispielsweise im Rahmen von Seniorensportkursen oder Rehazentren.
Fazit und Tipps
Viele kleine Maßnahmen können in Ihrer Gesamtheit dazu beitragen, das Altern im eigenen Zuhause sicherer zu gestalten. Bei vorhandenem Pflegegrad sind viele der genannten Maßnahmen, wie der barrierefrei Umbau und die Nutzung von einem Hausnotrufgerät, über Ihre Pflegekasse oder lokale Zuschüsse förderfähig. Informieren Sie sich vor aufwändigen Umbauten also unbedingt zunächst bei den entsprechenden Ansprechpartnern, um keine Unterstützung zu verpassen.